Psychologie.Aspekte.Alkohol

Alkohol(der, -s, -e) (arab.). Beachte: »Alkohole« für organische Verbindungen; »Alkoholika« für alkoholische Getränke! Alkoholiker; Alkoholismus; Alkoholspiegel; Alkoholvergiftung; alkoholisch; alkoholfrei; alkoholabhängig; alkoholisiert. Verb: alkoholisieren. Organisch-chemische Verbindungen mit einer (zum Beispiel Äthylalkohol) oder mehreren Hydroxyl (OH)-Gruppen (zum Beispiel Glyzerin). Kohlenstoffarme Alkohole sind leicht bewegliche, mit Wasser mischbare Flüssigkeiten; mit steigender Anzahl von Kohlenstoffatomen werden sie ölig bis fest. Am wichtigsten ist der Äthylalkohol (C2 H5 OH, Weingeist, Äthanol), eine wasserhelle, brennbare, mit Wasser in jedem Verhältnis mischbare Flüssigkeit; er wird durch alkoholische Vergärung zucker- (Zuckerrohr), stärke- (Kartoffeln, Getreide) oder cellulosehaltiger (Holz) Produkte gewonnen oder synthetisch aus Acetylen hergestellt. Äthylalkohol wird industriell verwendet (als Lösungsmittel, Brenn- und Treibstoff etc.) und dient u. a. zur Herstellung von Lacken, Parfüms, alkoholischen Getränken.

Desinfektion  
(lat.-frz.), Entkeimung, Abtötung von Krankheitserregern auf chemischem (zum Beispiel mit Alkohol, Chlorkalk, Iodtinktur)
oder physikalischem Wege, letzteres zum Beispiel durch Strahlung, Wasserdampf (Sterilisation) oder Hitze (Pasteurisieren).

Betäubungsmittel,  

Stoffe u. a. zur Linderung von Schmerzen, die bei Gewöhnung und Mißbrauch gefährlich werden (qualvolle Abstinenzerscheinungen), zum Beispiel Opium, Morphin, Kokain und Alkohol.

Hang-over   

[hæ-] (der, -s) Katerstimmung nach übermäßigem Konsum von Alkohol oder anderen Drogen, Durchhänger [engl.]  

Methode  

Vier Methoden gibt es, mit denen ein Nationalökonom seinen Ruf ruinieren kann:

Aus der Financial Times

Selbstbetrug  
Ich war so dumm und arrogant zu glauben, ich wäre ein harmloser Gelegenheits­trinker und hätte meinen Alkohol­konsum jederzeit im Griff. Das ist Selbstbetrug, den sich jeder Alkoholiker vorgaukelt.       
Liz Taylor, 1992 amerikanische Schauspielerin

Musiker  
Die Leute versuchen ihre Probleme durch Drinks zu lösen. Die ganze Welt ist mit Alkohol und Rauschgift verseucht, es ist eine Schande. Man muß kein Musiker sein - junge Kids, alte Kids, alte Leute, alle. Nur wir, die Musiker, müssen unseren Kopf für andere hinhalten. Wir werden beschuldigt, ein lasterhaftes Leben zu leben, weil wir im Scheinwerferlicht stehen. Rauschgift? Eine Schande, eine Tragödie.
John Lee Hooker, 1993 amerikanischer Bluessänger

Edgar Allan Poe

Die ständigen Beschäftigungs- und Alkohol­probleme des amerikanischen Schrift­stellers Edgar Allan Poe
führten zu Armut und frühem Tod.

Bis hier alles aus: Infopedia 3.0 © 1998 The Learning Company, Inc.

... so weit die Anderen

Meine Meinung zum Alkoholismus ist:

Es ist keine Krankheit, weil Alkohol kein Lebensmittel ist.

Wäre Alkohol ein Lebensmittel, dann müsste ein gesunder Mensch davon erhebliche Mengen regelmäßig zu sich nehmen können, ohne daß dies irgendwelche Probleme verursacht. Da Alkohol aber keine Lebensmittel ist, sondern bestenfalls eines der Produkte, die beim Zerfall eines Lebensmittels entstehen, bei der Gärung nämlich, ist es eher ein Zeichen von Gesundheit und Normalität, wenn man nach der Einverleibung dieses Zerfalls­produktes Probleme bekommt.

Alkoholismus ist also kein Krankheit, sondern ein Defekt,

den man sich erwirbt, nachdem man einer Überdosis des Giftes Äthylalkohol ausgesetzt war. Daher ist es auch nicht möglich, Alkoholismus zu heilen, denn der Defekt kann nicht repariert werden. Eine bestimmte Menge Gehirn­substanz ist zerstört worden und wir wissen nicht, wie man Gehirnsubstanz ersetzt. Bestenfalls kann man trainieren den Effekt zu kompensieren.

Da der Vergiftungeffekt kumulativ ist, gibt es keinen Grenzwert für eine vertretbare Menge. Am besten man vermeidet die Einnahme dieses Giftes so gut man kann.

Deshalb habe ich in meinem 18 Lebensjahr beschlossen, keinen Alkohol mehr zu trinken:

Weil es kein Lebensmittel ist, weil er für Menschen nicht zum Verzehr geeignet ist. Ich habe diese Entscheidung zu keinem Zeitpunkt bereut.

Woran erkennst Du, daß Du AlkoholikerIn bist?

Probleme in diesem Sinne können sein:    

1) zu "lösende" Probleme:

2) eingelöste Probleme:

Der Alkoholismus ist ab dem Zeitpunkt indiziert, an dem eines der genannten Probleme erstmals aufgetreten ist.

Alle folgenden Instanzen dieser Probleme sind nicht das Kennzeichen des Auftretens des Alkoholismus, also des Eintretens des irreversiblen Defektes, sondern Auswirkungen, Folgen, des zuvor erlangten Defektes, des schon vorher bestehenden und von da an für den Rest des Lebens bestehenden Alkoholismus. Jedes einzelne Vorkommen eines subjektiv empfundenen "Wohlgefühls" oder negativ ausgedrückt einer Linderung eines Unbehagens das durch einen Alkoholkonsum verursacht wurde, Ist der Beleg für die Existenz des Alkoholismus.

Da es nur zwei Arten von Alkoholikern gibt, genauer genommen nur eine Art, nämlich den Alkoholiker, aber zwei Zustände: trocken oder rückfällig, erübrigt sich jedwede Diskussion od. Betrachtung zu der Frage der Schwere des Alkoholismus. Derjenige, der den Versuch macht, seinen Alkoholismus zu bagatellisieren, zeigt sich und anderen dadurch, daß er im Zustand "rückfällig" ist. Der Hinweis darauf, daß viele andere Menschen auch Alkohol konsumieren, ist ein Versuch des Alkoholikers die eigene Rückfälligkeit zu bagatellisieren. Bedenke: Etwa die Hälfte der Deutschen Erwachsenen sind Raucher. Nur weil das ein erschreckend hoher Anteil Nikotinsüchtiger an der Gesammtbevölkerung ist, einschließlich der letzten drei Bundeskanzler, bedeutet das nicht, daß der einzelne Raucher jetzt keine Nikotinsüchtiger wäre. Er ist nur einer von sehr, sehr vielen, von zu vielen Süchtigen.

Wahrscheinlich sind die meisten Psychologen selber Alkoholiker, wenn auch ohne auffälliges Suchtverhalten. Daher ist es nicht verwunderlich, daß die psychologische Definition äußerst tollerant ausgelegt ist:
Laut ICD-10 (die medizinische Internationale Klassifikation psychischer Störungen  der Weltgesundheitsorganisation) liegt eine Alkoholabhängigkeit  (Alkoholabhängigkeitssyndrom) vor, wenn mindestens drei der folgenden Kriterien auftreten:
  • Starker Wunsch oder eine Art Zwang zum Alkoholkonsum
  • Verminderte Kontrollfähigkeit bzügl. Beginn, Beendigung und Menge des Alkoholtrinkens, d.h. Kontrollverlust 
  • Körperliche Entzugssymptome bei Beendigung oder Reduktion des Konsumes (z.B. Zittern, Schweissausbrüche, Unruhe, Angstzustände, Übelkeit, Schlafstörungen, Krampfanfälle, Halluzinationen etc.)
  • Toleranzsteigerung des Körpers, d.h. Gewöhnung des Körpers an den Alkohol, so dass die Trinkdosis gesteigert werden muss, um die gleiche Wirkung zu erzielen
  • Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen und Vergnügen, d.h. mehr Denken und Zeitaufwand bzügl. Konsum und Beschaffung sowie zur Erholung von den Folgen
  • Anhaltender Alkoholkonsum trotz schädlicher Folgen (z.B. Leberschäden, Depressionen, psychosoziale Folgen).
Selbsttest für Gefährdete, Abhängige und Angehörige
Ich finde, es genügt, wenn nur eines der aufgeführten Kriterien zutrifft! Man sollte nicht mit der Selbsterkenntnis und dem Entschluß aufzuhören, dem Entzug und der Phase des trockenen Alkoholismus warten, bis mehr und mehr dieser Kriterien zutreffen! Das wäre sehr dumm - aber typisch für Alkoholiker....